Johannisloge "Zur Bruderliebe an der Nordsee" in Husum

 

Die Husumer Loge heute

 

 

Die Entwicklung der Loge

In den vorherigen Kapiteln konnten Sie viel über die Geschichte unserer Loge und der Freimaurerei im Allgemeinen erfahren.

Viele Logen in Deutschland haben lange mit den Folgen zweier Weltkriege, der Radikalisierung breiter Bevölkerungsschichten bis hin zum Nationalsozialismus, der Verfolgung und den Mythen, die sich um die Freimaurer ranken, zu kämpfen gehabt. Von dieser Entwicklung blieb auch die Husumer Loge nicht verschont.

Die Brüder hatten nach dem Krieg nicht nur mit alten und neuen Vorurteilen zu kämpfen, sie waren auch eine zahlenmäßig begrenzte Schar, die nur mit großen Anstrengungen das Logenhaus künftigen Generationen erhalten konnte. Die damals notwendigen baulichen Kompromisse aber auch der Zeitgeist der 50er und 60er Jahre dominieren deshalb im heutigen Erscheinungsbild des Logenhauses.

Eine Loge lebt aber letztlich durch ihre Mitglieder – nicht durch ihr Haus. Diesem Grundsatz folgend, mussten die Qualität und der Umfang baulicher Maßnahmen lange zurückstehen.

Der Eingang unseres Logenhauses
Der Eingang unseres Logenhauses

Da die Freimaurerei aber untrennbar mit der Wirkung von Symbolen verbunden ist, sind Logen-Häuser immer auch Abbild einer architektonischen Umsetzung freimaurischer Symbolik und Harmonie. Es liegt daher auf der Hand, dass nach einer Konsolidierung der Mitgliedschaft, die etwa Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts eingetreten war, das Logenhaus als solches wieder stärker in den Fokus geriet.

Allerdings gab es auch sehr handfeste Gründe, die zu verstärkten Baumaßnahmen führten. Wassereinbrüche durch Undichtigkeiten im Dach und andere über die Jahre eingetretene Schäden am Haus erforderten ein schnelles Handeln, wenn das Haus erhalten bleiben sollte, worüber es zu dieser Zeit keinen Zweifel gab. So war es nur natürlich, dass die Brüder im Rahmen ihrer Möglichkeiten entschieden, einem Teil des Hauses auch den ursprünglichen Charakter zurückzugeben. Viele der Maßnahmen konnten dabei zumindest teilweise in Eigenleistung erbracht werden. Der andere Teil wurde von Fachhandwerkern geleistet.

Entscheidender noch für den Fortbestand und die Entwicklung der Husumer Loge war aber die kontinuierliche Aufnahme von Suchenden, nicht nur um zu einer gesunden Alterstruktur zu kommen, sondern auch um dem Sinn einer Freimaurerloge zu folgen: Männern unterschiedlicher Herkunft und Anschauung einen verbindenden und verbindlichen Rahmen zu schaffen.

Mit dieser Entwicklung im engen Zusammenhang steht die Öffnung der Loge nach außen.

Der Versuch der Brüder, nach dem Krieg erneut an die Zeit vor dem Verbot 1933/34 anzuknüpfen, schloss auch an die gesellschaftlichen Bedürfnisse nach Exklusivität an, das vor der „dunklen Zeit“ (1933 bis 1945) ein Merkmal war, mit dem sich die Brüder gerne identifizierten.

Dass den Freimaurerlogen auf diesem Gebiet die Service Clubs wie Rotary oder Lions zwischenzeitlich den Rang abgelaufen hatten, störte die überwiegende Zahl der Brüder zunächst nicht. Erst als mit zunehmenden Alter der Brüder und größer werdenden Lasten durch das Haus in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts der Handlungsbedarf zunahm und der Vorsitz in der Loge auf jüngere Hammer führende Brüder überging, vollzog sich ein stetiger Wandel zu einer stärkeren Auseinandersetzung mit freimaurischen Inhalten.

Von dieser Entwicklung profitierte die Loge nach innen wie nach außen. Es wurde selbstverständlicher, sich zu seiner Logenmitgliedschaft zu bekennen, und die Brüder wagten sich auch außerhalb humanitärer Tätigkeit mit dem Thema Freimaurerei an die Öffentlichkeit. Heute ist es selbstverständlich, dass die Brüder der Husumer Loge die Öffentlichkeit einmal im Jahr zu einem Dialog und zur Information in das Logenhaus einladen. Wir selbst waren dabei von der großen Resonanz überrascht. Mehrere hundert Gäste haben bislang von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Öffentlichkeitsarbeit – Ein offenes Logenhaus (2003)
Öffentlichkeitsarbeit – Ein offenes Logenhaus (2003)

Mit etwa 70% stellten dabei Frauen den größten Anteil an den Besuchern. Dies mag auf den ersten Blick verwundern. Schließlich gilt ja die Freimaurerei als reine Männerangelegenheit. Ausgehend von der Tatsache, dass nur Männer in den Freimaurerbund aufgenommen werden können, eine zutreffende Feststellung, jedoch trifft das natürlich nicht auf die Themen zu, mit denen sich Freimaurer beschäftigen.

Dort, wo seit langem ein gutes Klima für die Freimaurerei herrscht – wie zum Beispiel in Norwegen oder Schweden – und gleichfalls die Emanzipation der Frauen einen hohen Stellenwert hat, haben schon früh Frauen ihrerseits Logen gegründet und ihnen eigene Rituale gegeben. Im Jahr 2009 wurde in Husum eine Loge des aus Norwegen stammenden Maria-Ordens gegründet. Da ein nicht unwesentlicher Anteil der Schwestern aus unserer Region kommt, ist es selbstverständlich, dass wir Husumer Brüder unser Logenhaus für Treffen der Maria-Schwestern zur Verfügung stellen.

In den letzten Jahren stellen wir ein zunehmendes Interesse an der Freimaurerei fest. Die nach der Auflösung der großen politischen Blöcke einsetzenden Veränderungen in ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht – wir fassen diese Entwicklung gerne als Globalisierung zusammen – bewirkten eine allgemeine Verunsicherung, neue Polarisierungen und eine Renaissance der fundamentalistischen religiösen Strömungen. Bedingt durch die gewachsene Mobilität, durch Migration und neue Kommunikationsmittel entstehen so bisher den meisten Menschen unbekannte Herausforderungen und Konflikte. Manche Zeitgenossen erwarten gar einen weltweiten Kampf der Kulturen. Zunehmend wird Gewalt als Mittel der Konfliktlösung gerechtfertigt. Die Folgen sind unabsehbar.

Die Logen der Freimaurer verstehen sich im Gegensatz zu dieser Entwicklung als Orte, in denen Toleranz und ein aufgeklärter Humanismus als Gegenstand individueller Entwicklung im Vordergrund steht. Freimaurer suchen den Kontakt, sie streben nach Austausch und haben Respekt vor allen Kulturen. Allerdings darf Toleranz in diesem Sinn nicht mit Beliebigkeit gleichgesetzt werden. Die Grundlage sind immer die allgemeinen Menschenrechte. Viele Menschen, die sich gegen Unrecht und Unterdrückung, für Freiheit und Emanzipation eingesetzt haben, fanden ihre Haltung in den Logen der Freimaurer. Sie konnten und können dabei einen bescheidenen Beitrag leisten, das alle Menschen Verbindende zu fördern und Gegensätze abzubauen, indem ihre Mitglieder diese Haltung auch nach außen tragen. Wir fühlen uns dabei allen Freimaurern auf der Welt verbunden.

Deshalb ist es für uns selbstverständlich, freundschaftliche Kontakte zu Logen in Dänemark (Tondern und Apenrade) und Norwegen (Larvik) zu pflegen. Viele unserer Brüder haben darüber hinaus Logen auf allen Kontinenten besucht; wie auch wir häufig Besuche von Brüdern erhalten, die von weit herkommen.

Besuch des Freimaurerchors aus Larvik
Besuch des Freimaurerchors aus Larvik

Mit unseren Nachbarlogen in Flensburg, Schleswig, Heide, aber auch im weiteren Schleswig-Holstein gibt es einen regen Austausch. Der besuchende Bruder ist in allen Logen herzlich willkommen. Freimaurer sind oft sozial, kulturell und gesellschaftlich aktive Bürger, die ihre Verantwortung für das Gemeinwesen wahrnehmen. Das trifft auch auf viele unserer Brüder zu.

Wer jedoch glaubt, über seine Logenmitgliedschaft gesellschaftliche Vorteile bekommen zu können, ist besser damit bedient, die Mitgliedschaft in anderen Gruppen zu suchen. Freimaurer sein heißt insbesondere auch dienen zu können. Heute umfasst unsere Loge wieder 50 Brüder im Alter von 29 bis 90 Jahren. Sicher ist das nicht vergleichbar mit den 120 Brüdern in der Weimarer Zeit, aber damit ist sie eine der mitgliederstärksten Logen – abgesehen von Logen in den kreisfreien Städten – und gleichzeitig eine der Logen mit dem geringsten Altersdurchschnitt (zurzeit 55 Jahre) in Schleswig-Holstein.

300 Jahre Freimaurerei, 100 Jahre Freimaurerloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“. Anders als früher ist es nicht mehr das gesellschaftliche Ansehen, das mit der Logenmitgliedschaft verbunden wird. Es geht dem Wunsch, in eine Loge aufgenommen zu werden, oft das Bedürfnis nach Nähe zu Gleichgesinnten und nach Austausch über gesellschaftliche Fragen voraus.

Als Logenmeister habe ich viele Gespräche mit Suchenden und natürlich ihren Partnerinnen geführt. Mir ist dabei aufgefallen, mit welch großer Ernsthaftigkeit der Weg in die Loge gesucht wird.

Warum kann man aber nicht einfach Mitglied werden?

Diese Frage berührt das Wesen der Freimaurerei in ihrem Innern. Große Nähe setzt Vertrauen voraus. So, wie der Suchende eine Gemeinschaft eingehen möchte, so müssen auch die Brüder eine Gemeinschaft eingehen wollen. Deshalb geht der Aufnahme immer ein Prozess gegenseitigen Kennenlernens voraus. Erst nach einer intensiven Prüfung kann unter der Voraussetzung, dass beide Seiten feststellen, dass einer Aufnahme keine Gründe entgegenstehen, diese erfolgen. An dieser Entscheidung sind alle Brüder einer Loge beteiligt.

Die Husumer Brüder im Jahr 2016
Die Husumer Brüder im Jahr 2016

 

Das 100. Stiftungsfest im Jahr 2006

„Kein Geheimbund, sondern eine Bruderschaft“
so berichteten die „Husumer Nachrichten“ auf der 1. Seite ihrer Lokalnachrichten und weiter:

Die Johannisloge feierte am Wochenende Geburtstag. Vor genau 100 Jahren wurde ihr Logenhaus in der Osterhusumer Straße errichtet. Freimaurer gibt es allerdings in Husum schon sehr viel länger.

Im internationalen Kreis wurde Geburtstag gefeiert: Norweger, Briten und Dänen besuchten die Loge, außerdem Brüder aus 26 Logen aus ganz Deutschland.

Mit einer so genannten Festarbeit im zu einem Freimaurer- Tempel geweihten Rittersaal des Schlosses vor Husum begannen am Sonnabend, dem 01. April 2006 die Feierlichkeiten zum 100- jährigen Bestehen der Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee.“

LGM Br. Bodo Raschke umrahmt vom Freimaurerchor aus Larvik
LGM Br. Bodo Raschke umrahmt vom Freimaurerchor aus Larvik

160 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet, Norwegen, Großbritannien und Dänemark nahmen daran teil, ein Großteil von ihnen auch an der sich anschließenden „Tafelloge“ im Thomas-Hotel.

Gestern (2. April) folgte dann ein Festempfang mit Brüdern, wie sich die Mitglieder nennen, Schwestern (ihre Partnerinnen) und Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Kirchengemeinden im Logenhaus an der Osterhusumer Str. 1.

Einem Festvortrag, den Logenmeister Horst Bauer hielt, folgten Grußworte, so auch von Landesgroßmeister Bodo Raschke und dem stellvertretendem Bürgermeister Lothar Pletowski. Musikalisch wurde der Empfang umrahmt vom Chor der norwegischen Loge „Zur gekrönten Buche“ aus Larvik.

Auch gab es für die Gäste Gelegenheit zu einem Rundgang durch das Logenhaus mit vielen weiteren Informationen.

Friedrich der Große gehörte dazu,Wolfgang Amadeus Mozart war einer von ihnen, aber auch „Dschungelbuch“-Autor Rudyard Kipling und Kurt Tucholsky bekannten sich zur Bewegung. Nur vier von vielen berühmten Männern, die in ihrem erfolgreichen Leben Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz zu höchsten Werten erhoben haben.

Der später als „Der Alte Fritz“ in die Geschichtsbücher eingegangene König, selbst Stifter mehrer Logen in Preußen, der Komponist und die beiden Schriftsteller waren Mitglieder in Freimaurerlogen. Ihnen lag viel daran, über alle weltanschaulichen, politischen, nationalen und sozialen Grenzen hinweg Menschen einander näher zu bringen.

Diese Verbundenheit durch die gleiche Lebenseinstellung sowie gemeinsame Ziele und Ideale hat nicht nur eine lange Tradition, sondern ist zudem auf der ganzen Welt verbreitet. In Husum war es der Rechtsgelehrte Christian Balthasar Meier, der 1775 erstmals Freimaurer um sich scharte – in der Loge „Carl zur guten Hoffnung“, die seinerzeit bei Theodor Storms Urgroßvater Friedrich Woldsen in der Hohlen Gasse zusammen kam.

Heute treffen sich die Freimaurer in der Osterhusumer Straße 1. Dort steht ein Haus, das 1906 ausschließlich zu diesem Zweck errichtet wurde. Der dreigeschossige Prachtbau mit rund 360 Quadratmetern Nutzfläche ist die Heimat der Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“, die am Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Etwa 50 Mitglieder sind es, die hier Gelegenheit haben, zwei Mal im Monat die „profane Welt“ hinter. sich zu lassen. So nennen die nach Humanität strebenden Brüder all das, was die Menschen sonst in ihrem täglichen Umfeld beschäftigt.

Die Husumer Brüder im Jahr 2006
Die Husumer Brüder im Jahr 2006

An einem Abend im Logenhaus werden die Türen geschlossen, entsteht ein geistiger Freiraum, Platz für Gedanken – widmet man sich der freimaurerischen „Arbeit“. „Politische und religiöse Streitgespräche sind dabei nicht zugelassen“, erklärt Horst Bauer, für drei Jahre gewählter Logenmeister. Stattdessen gehe es um Themen wie Toleranz, Verantwortung oder Zivilcourage.

Die nach Johannes dem Täufer benannte Loge nimmt „völlig undogmatisch“ jeden auf, unabhängig von Beruf oder Stand. Voraussetzung ist, dass sich der „Suchende“ zum Glauben an Gott oder eine höhere Macht bekennt und einen makellosen Leumund hat.

Mit dem Ruf des Logenwesens selbst ist es nicht so gut bestellt – zu Unrecht. Der vermeintliche Makel ist historisch bedingt: Die Wurzeln der Freimaurerei gehen zurück bis ins Mittelalter, in die Zeit der großen Dom- und Kathedralbauten. Damals entstand eine eigene Zunft der reisenden Baumeister, deren Sitz die „Dombauhütte“ war – die „Loge.“

Um die Berufsgeheimnisse der Baukunst zu bewahren, kam es auf Verschwiegenheit an. Leider wurde durch die ursprünglich gewollte Distanz zur Öffentlichkeit auch der Spekulation Tür und Tor geöffnet: Wenn Menschen ein „Geheimnis“ für sich behalten, liegt der Verdacht nahe, sie hätten allen Grund, sich zu verstecken. Nicht zuletzt, um solche Vorurteile abzubauen, bewegt sich die Johannisloge auf die Öffentlichkeit zu, beteiligt sich zum Beispiel an der „Kulturnacht Husum.“ Auf diese Weise hatten Außenstehende Gelegenheit, das zuletzt Ende der sechziger Jahre umgebaute Gebäude von innen kennen zu lernen. Soweit der Bericht in den „Husumer Nachrichten“ vom 3. April 2006.

Der Beamtenrat zum 100. Stiftungsfest
Der Beamtenrat zum 100. Stiftungsfest

„Eine Regel in unserer Loge lautet: ein guter Vortrag dauert 10 Minuten, jedoch längstens eine Viertelstunde“, eine harte Vorgabe für einen Festvortrag zum Thema „100 Jahre Johannisloge zur Bruderliebe an der Nordsee“ in Husum, so Bruder Redner Hauke Thiesen:

Ein Stiftungsfest gibt uns wieder die innere Ordnung und erneuert jedes Jahr die Stiftung des Ordens in uns. Das Ziel der Johannisloge – ja der freimaurerischen Idee überhaupt – ist die Verwandlung. METANOEITE ist der Ruf Johannis des Täufers – Ändere deinen Sinn. Stiftung im freimaurerischen Sinne ist in die Zukunft gerichtet; ist ein Zeitpunkt des Aufbruchs. Heute ist also ein Tag eines neuen Aufbruchs, jedoch ein ganz besonderer Aufbruch, der Aufbruch in ein neues Jahrhundert des Fortbestehens unserer Husumer Freimaurerloge.

Im Zeitraffer wollen wir uns die vergangenen 100 Jahre seit der Stiftung der Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ vergegenwärtigen. Zunächst rief Br. August Claußen, Seminarlehrer in Friedrichstadt, am 20. Oktober 1901 eine Versammlung nach Husum ein, um die freimaurerische Vereinigung „Carl zur guten Hoffnung“ zu gründen. Daraus entwickelte dann am 27. August 1904 der gleichzeitige Entschluss zur Gründung einer Loge und dem Bau eines Logenhauses. Unter vielen Schwierigkeiten und bei großem Einsatz vieler Brüder konnte das Logenhaus dann im Frühjahr 1906 in der Osterhusumer Straße Nr.1 fertig gestellt werden.

Am 25. März 1906, erschienen 130 Brüder zur Tempelweihe und der Einsetzung des ersten Logenmeisters Br. August Claußen durch den Höchstleuchtenden Landesgroßmeister Br. Graf zu Dohna.

Es soll eine erhebende, schöne Feier gewesen sein, die Protokolle dazu sind uns erhalten geblieben. Die Sprache war eine andere, eine andere Epoche war es auch. Insgesamt 17 Stifter als Brüder Meister und 6 Lehrlinge und Gesellen, also insgesamt 23 Brüder Freimaurer gründeten damals die Loge „Zur Bruderliebe an der Nordsee.“

Die Loge entwickelte sich prächtig. Br. August Claußen verstarb jedoch schon 1912 im Alter von 70 Jahren. Sein Nachfolger, Br. Wilhelm Clausen, Prof. Dr. Phil. und Lehrer am Gymnasium, konnte ebenfalls viele Suchende aufnehmen und bewirkte ein hohes Ansehen der Loge in der Öffentlichkeit. Im Jahre 1914 finden sich insgesamt schon 73 Namen im Mitgliederverzeichnis.

Im ersten Weltkrieg wurden natürlich auch Husumer Brüder Freimaurer eingezogen, eine Sammlung von „Kriegsberichtsblättern“ ist uns erhalten geblieben. Die Logenarbeiten fanden regelmäßig statt, jedoch mit geringer Beteiligung.

Die Zeit der Weimarer Republik war eine „goldene Zeit“ für unsere Loge. Sie entwickelte sich kontinuierlich und positiv weiter und besaß eine große Anziehungskraft. Das Mitgliederverzeichnis von 1926 mit 133 Namen liest sich wie ein „Who ist Who“ der damaligen Husumer Gesellschaft. Der Husumer Bürgermeister Werner Mensching, der Landrat Heinrich Clasen, der Husumer Zeitungsverleger Bruno Schlüter und viele Brüder aus der Husumer Kaufmannschaft prägten neben Lehrern, den für Husum typischen Viehhändlern, Juristen und Brüdern aus dem Banken- und Sparkassenbereich das Bild der Loge in der Öffentlichkeit.

Doch schon bald nach dem Ende der 15-jährigen Amtszeit von Br. Wilhelm Clausen im Jahr 1927 wurde der neue Logenmeister Br. Hans Lesch, Rektor der Bürgerschule in Husum, mit den Auswirkungen der Ludendorffschen Pamphlete wie „Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse“ konfrontiert, die besonders im Kreis Husum bei einer überdurchschnittlich hohen völkischen bzw. nationalistischen Bevölkerung ihren Widerhall fanden.

Im freimaurerischen Abwehrkampf setzte sich Br. Hans Lesch als brillanter Redner und exponierte Persönlichkeit in Schleswig- Holstein und darüber hinaus für das Ansehen der großen Landesloge und der Freimaurerei überhaupt ein. Allein im Januar und Februar 1929 trat er auf 18 öffentlichen Abwehr- und Aufklärungsveranstaltungen in ganz Schleswig-Holstein auf.

Aufgrund widriger Umstände musste Br. Hans Lesch sein Logenmeisteramt leider niederlegen und Br. Wilhelm Clausen übernahm noch einmal die Hammerführung.

Als Freimauer bekannte Geschäftsleute in Husum wurden boykottiert, der wirtschaftliche und politische Druck nahm immer mehr zu. Im Jahr 1932 erreichte die NSDAP im Kreis Husum 69 % der Wählerstimmen!

Der letzte Logenmeister vor der Schließung der Loge wurde Br. Lorenz Conrad Peters, ein Studienrat, der - von der Insel Föhr stammend - nebenbei als friesischer Heimatdichter und Heimatforscher an der Gründung des Nordfriesischen Museums beteiligt war. Dieses Museum entstand aus einer Stiftung unseres Bruders Ludwig Nissen, der in Amerika zu Wohlstand gekommen und dort zum Freimaurer aufgenommen worden war.

Br. Lorenz Conrad Peters ruft zu seiner Meisterseinsetzung am 01. April 1933 die verbliebenen Brüder zum Widerstand und zum Ausharren auf. Aber schon am 26. April 1933 musste auf starken äußeren Druck hin die Auflösung des Vereins Freimaurerloge beschlossen werden.

Am 02. Juni 1934 wurde das Logenhaus durch die Gestapo endgültig ausgeräumt. Kurz danach kam es in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 1934 zu Ausschreitungen eines von der SA gesteuerten Mobs von einigen hundert Köpfen gegen drei ehemalige Logenmitglieder. Fensterscheiben wurden mit Kellerfensterrosten eingeworfen, ein Bruder wurde unter Rufen wie „Dood mit em, he schall hangen“ (zu Hochdeutsch: „tötet ihn, er soll hängen“) und einem Schild „Ich bin ein Volksverräter“ durch Husums Straßen getrieben. Alle drei wurden in Schutzhaft genommen und 2 Tage von der Gestapo verhört.

Nach der dunklen Zeit trafen sich zunächst wieder die verbliebenen Brüder an profaner Stelle, um sich auszusprechen und die Wiedererrichtung der Loge dann am 12. Juli 1948 vorzubereiten.

Logenmeister wurde bis 1951 Br. Friedrich Schiebries, Rektor am städtischen Lyzeum, der Theodor-Storm-Schule. Seine Nachfolger, der Baumeister Br. Karl Simon (1951 bis 1960) und der Pastor Br. Alfred Müller (1960 bis 1962) hatten bei einer kleinen Bruderschar von rd. 35 Brüdern mit einer knappen Finanzlage und den Nachwirkungen der Nazi-Propaganda zu kämpfen.

Unser Br. Bruno Petersen, Optikermeister und heute inzwischen über 90 Jahre alt, wurde dann 1962 bis 1965 Logenmeister. Sein Nachfolger wurde Br. Hans-Jochem Feddersen, freischaffender Architekt, der in der Zeit bis 1980 und darüber hinaus mit der Gründung der „Forschungsvereinigung Frederik“ dem Orden viele Dienste geleistet hat. Ihm folgte der Rechtsanwalt Br. Rudolf Sommer von 1980 bis 1986.

An die letzen 20 Jahre denken die vielen hier anwesenden Brüdern, die sie ganz erlebt haben, gern zurück, daher brauche ich hier nicht viele Worte zu machen. Alle ehemaligen und Altlogenmeister sind hier anwesend:

Br Ulf. v. Hielmcrone, Br. Werner Carstensen, Br. Hauke Clausen. Schon seit 2002 ist unser Hochwürdiger Meister der Br. Horst Bauer.

Vor 100 Jahren wurde in unsere Husumer Loge das Licht eingebracht. Während der Vorbereitung dieses 100. Stiftungsfestes haben wir unsere Vergangenheit beim Erstellen der Festschrift und Studium der alten Akten wieder ans Licht geholt. Auch hier gilt der Satz Wilhelm von Humboldts: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ Auch wenn Zeit und Zeitgeist sich wandeln, bleiben doch die Grundlagen der Freimaurerei immer die gleichen. Daher blicken wir nun voller Hoffnung und auch Zuversicht nach vorn.

Die Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ ist auch weiterhin bestrebt, eine würdige Arbeitsstätte der Königlichen Kunst zu sein.

Zur Überraschung der Husumer Brüder und unter großem Beifall aller anwesenden Gäste überreichten die norwegischen Brüder während des Empfangs am Sonntag im Logenhaus eine außergewöhnliche Skulptur, mit freimaurerischer Symbolik aus norwegischem Granit aus der Region Larvik.

Gastgeschenk des Freimaurerchors aus Larvik
Gastgeschenk des Freimaurerchors aus Larvik

 

Das XI. Europäische Freimaurertreffen 2013

 

Die „Graue Stadt am Meer“ zeigte sich von ihrer klaren, sonnigen und besten Seite, waren doch die vielen Wochen zuvor geprägt von Nässe und Stark-Wind. Daher schauten wir Husumer Brüder nach Art der Küstenbewohner schon Tage vor dem Fest einmal mehr in den grau verhangenen Himmel. Dann, wie bestellt, strahlendes Frühlingswetter während des Wochenendes von Freitag, dem 31. Mai 2013 bis Sonntag, dem 02. Juni 2013, für unser Fest im Nordsee-Congress-Centrum zu Husum.

Der raue Stein, das Symbol des Europäische Freimaurertreffens
Der raue Stein, das Symbol des Europäischen Freimaurertreffens

Zur Geschichte der Europäischen Freimaurertreffen (EMM)

Es ist der ‘Respectablen Loge’ »La Chaîne d’Union Européenne N  183« im Orient Longwy (Frankreich), insbesondere deren MvSt. Br. Eric Tedeschis zu verdanken, dass dieses jährliche Treffen europäischer Freimaurer 2003 begann. Ziel war es, eine grenzüberschreitende europäisch internationale Brüderlichkeit aufzuzeigen, indem ein Stein, von Loge zu Loge wandernd, als Symbol für eine europäische Freimaurerei steht. Auf dieser Grundlage sollen einmal im Jahr Brüder gemeinsam eine Tempelarbeit durchführen, um sich kennen zu lernen und einen regen Gedankenaustausch über alle sprachlichen Grenzen hinweg zu üben.

Die Europäischen Freimaurertreffen wurden bisher von folgenden Logen ausgerichtet:

2003: Frankreich, das erste Treffen fand am 26. Mai 2003 in Longwy statt,
2004: Belgien, Loge ‘Saint Jean de Lumière‘ i.Or. Arlon, Herbeumont-Eurovillage,
2005: Deutschland, Loge ‘Matteo Alberti’ i.Or. Bergisch Gladbach (u. Köln),
2006: Luxemburg, Loge ‘Luxembourg‘ in Luxembourg,
2007: Frankreich, Loge ‘Meuse Argonne‘, i.Or. Saverne,
2008: Deutschland, „Mittwochslogen“ ‘Zu den drei Weltkugeln‘ i.Or. Berlin,
2009: Andorra, Loge ‘Carlemany‘, Fürstentum Andorra,
2010: Norwegen, Loge ‘Oscar til den kronede Bog‘ i.Or. Larvik,
2011: Italien, Loge ‘Traditione e Futuro‘ i.Or. Montecatini Terme,
2012: Zypern, Loge ‘Kinyras’ i.Or. Pafos,
2013: Deutschland, Loge ’Zur Bruderliebe an der Nordsee’, Husum

2007 nahm Br. Fitz Bamm von der JL „3 Lichter im Felde“ i.O. Berlin an dem Treffen in Savern/Frankreich teil und berichtete mit Begeisterung von der Idee dieses Treffens während eines Gartenfestes der 3WK im Logenhaus an der Heerstrasse in Berlin. Die sogenannten vier „Mittwochslogen“ beschlossen spontan, im Jahr darauf das Treffen in Berlin auszurichten. Geeignete Räumlichkeiten wurden gesucht und im „Johannesstift-Berlin“ gefunden. Br. Hans-Werner Hellberg hatte zuvor während des 100-jährigen Stiftungsfestes der JL „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ in Husum einen „Freimaurer-Chor“ unter der Leitung von Br. Jon Sverre Riis (gen. Johan Sebastian) erlebt.

Während der festlichen Tempelarbeit zum Jubiläum und bei weiteren Auftritten sangen sich die norwegischen Brüder in die Herzen der Teilnehmer. Dieser Chor ist einmalig im Europäischen Raum, was Qualität und maurerisches Liedgut betrifft, so dass jede Teilnahme des Chores eine Bereicherung für jede Veranstaltung ist. Die Brüder Sänger sind beheimatet in Larvik/Norwegen und Umgebung. Dieser Chor musste für das Treffen 2008 für Berlin gewonnen werden, was denn auch gelang!

Zu Gast in Norwegen

2010 waren die europäischen Brüder und Schwestern Gast in Norwegen. Die JL „Oskar til den kronede Bøg“ („Oskar zur krönenden Buche“) in Larvik hatte dazu eingeladen, für den Chor ein „Heimspiel“. Danach folgte 2011 Italien und 2012 Zypern.

Der Organisator

Br. Sven Rönne von der JL „Oskar til den kronede Bøg“ in Larvik stellt seit Jahren den Kontakt zu den einzelnen interessierten europäischen Logen her. So war es auch sein Vorschlag für das Jahr 2013, das Treffen in Husum stattfinden zu lassen. Die Husumer Brüder waren sich einig: Wenn gefeiert wird, dann richtig! Mit guter Qualität und Herzlichkeit muss dieses Treffen organisiert werden und – nicht ohne den Chor.

Der Tourismus-Verband-Husum und das Nordsee-Congress- Centrum zeigten sich behilflich und kompetent bei der Umsetzung aller anfallenden profanen Ideen und Tätigkeiten. Außer dem Logenmeister, Br. Hauke Thiesen, waren eine Anzahl von Brüdern mit der Planung und Durchführung des Festes betraut.

Das Treffen begann mit einer Halligtour

Am Freitagmorgen, dem 31. Mai, starteten unsere Gäste in Begleitung von Brüdern unserer Loge mit einem gecharterten „Adler- Schiff“ von Nordstrand zur Hallig Hooge, einer der größten Halligen, gelegen im nordfriesischen Wattenmeer - Weltkulturerbe. Nach einer gut 1-stündigen Fahrt standen auch schon Pferdekutschen für die Weiterfahrt über die Hallig bereit. Besucht wurden u.a. die Halligkirche, das Hallig-Museum und das Sturmflutkino, außerdem wurde ein Raum gezeigt, wie Menschen und Tiere früher eng zusammen auf einer Hallig gelebt und „überlebt“ haben. Ein vorher bestelltes schmackhaftes Essen wurde auf der Rückfahrt an Bord des Adler-Schiffes eingenommen.

Am Abend wurden die Gäste im NCC-Husum, dem Ort des Treffens, durch den Logenmeister, Br. Hauke Thiesen, begrüßt.

Br. Frank van Balen übersetzte die Rede ins Englische, danach übermittelte die Bürgervorsteherin, Frau Birgitt Encke, ebenfalls einWillkommen von der Stadt Husum. Es gab viel Hallo und freudige Umarmungen, ein fröhliches Wiedersehen und interessante Gespräche, dazu ein rustikales, leckeres Buffet. Begleitet wurde dieser Abend von der „Blue Water Jazzband“ aus der Landeshauptstadt Kiel. Shuttle-Busse sorgten während der Festtage für die bequeme Beförderung der Brüder und Schwestern zu allen Veranstaltungsorten.

Der Sonnabend, 01. Juni, begann mit einer Tempelarbeit. Der Festsaal des NCC war am Tag zuvor als Tempel hergerichtet worden.

Vor der Arbeit
Vor der Arbeit

Der Abg. Landesgroßmeister, Bruder Paul Schmitz, am Tag zuvor aus Stockholm angereist, führte die Lichteinbringung durch. Die TA wurde geleitet vom LM Br. Hauke Thiesen. Der Festvortag wurde in Englisch gehalten von Br. Ulf Dietrich von Hielmcrone. Für eine hochkarätige musikalische Begleitung während der Tempelarbeit sorgte der Freimaurerchor aus Norwegen.

Musikalischer Beitrag des Chors aus Larvik
Musikalischer Beitrag des Chors aus Larvik

Außerdem konnte unser Ehrenmitglied, der namhafte Cellist Br. (Prof.) Ventseslav Nikolov aus Sofia/Bulgarien dafür gewonnen werden. Nach dem Lunch im NCC wurden Kaffee und von den Husumer Schwestern selbstgebackener Kuchen im Logenhaus in der Osterhusumer Str. 1 gereicht.

Am Abend fanden sich alle Brüder und Schwestern im Festsaal des NCC zur Gala wieder ein. Ein köstlicher Vorspeisenteller wurde serviert und bildete den Auftakt zu einem großartigen Buffet. Zur Untermalung des geselligen Beisammenseins spielte der Pianist Rolf Thomsen leichte „Barmusik“. Ein Highlight an diesem Abend war der Auftritt des Zirkus-Miraculix – ein vor Jahren gegründeter Arbeitskreis von Schülerinnen und Schülern des traditionsreichen Husumer Hermann-Tast-Gymnasiums. Hier zeigten Schülerinnen atemberaubende Akrobatik am Boden und in der Luft.

Br. Dirk Schneider, der die Organisation des Abends übernommen hatte, bat anschließend die BBr. Hauke Thiesen (LM), Fritz Bamm (Berlin), Ove-J. Moen (LM von der JL „Oskar til den kronede Bøg“ Larvik), sowie Sven Rönne (Organisator des EMM ) und Hans-Werner Hellberg (Abg. LM) auf die Bühne.

2012 hatte Br. Hans-Werner Hellberg den rauen Stein aus Pafos/ Zypern nach Husum geholt.Während der vergangenen Monate war das Symbol sichtbar in der Eingangshalle des Logenhauses in Husum ausgestellt worden.

Die feierliche Übergabe des rauen Steins, des Symboles der EMM, an Br. Roberto Zanetti für die Loge „St. John Nr. 21“ in Belgrad/ Serbien fand unter großem Beifall statt.

Der Sonntag, 02. Juni, begann mit einem Gottesdienst in der Marienkirche. Viele Gäste des XI. Europäischen Freimaurertreffens waren während des Gottesdienstes anwesend. Br. Ventseslav Nikolov (Cello) und der Freimaurer-Chor gaben nach dem Gottesdienst für alle Besucher ein Konzert. Dies wurde von allen Anwesenden als überaus passend empfunden, denn Pastor Moers von der Husumer Marienkirche hatte in seiner Predigt zuvor von der verbindenden Kraft der Musik gesprochen. „Alles beginnt mit dem Hören“ war sein Thema, und einer der Kernsätze bewegte noch lange die Herzen der Zuhörer: „Wir hören so wenig, wenn wir alle das Sagen haben wollen.“ Das Abschiedstreffen im Logenhaus bei Kaffee und einer kleinen Stärkung rundete das Europäische Freimaurertreffen 2013 in Husum ab. Auf Wiedersehen 2014 in Belgrad!

Nach der Arbeit versammelten sich die Brüder zum Gruppenfoto
Nach der Arbeit versammelten sich die Brüder zum Gruppenfoto

Die Europäischen Freimaurertreffen nach 2013:

2014: Serbien, Belgrad, Loge ‘Saint John’
2015: Rumänien, Bukarest, Loge ‘Invictus’
2016: Frankreich, Longwy, Loge »La Chaîne d’Union Européenne N  183«
2017: England, London-Twickenham, David Bonner Lodge 9678
2018: Niederlande, Maastricht, John J Pershing Lodge (siehe auch http://www.emm2018.nl)